Wein, Wunder und Gesang
90cm x120cm (bxh)
Pigmente, Acryl, Harz und Rotwein auf Leinwand, gerahmt.
Draußen fällt das Laub, die Bäume entblößen sich, und ich?
Ich finde mich drinnen wieder, vor den Leinwänden, wo der Duft von Rotwein den Raum erfüllt.
Ok..auch von Farben, Lack und Resin.
Der Luftfilter läuft seit Tagen auf Hochtouren.
Ich trage eine Maske, setze sie nur ab, um einen Schluck Rotwein im Mund hin und herzubewegen.
Ich versuche zu sehen, was ich schmecke.
Wein ist mehr als nur Farbe – er ist irgendwie auch ein letztes Aufblühen..
Während ich male, merke ich, wie sehr ich diese Zeit des Jahres liebe – das ständige Kommen und Gehen, die Stille, die sich über alles legt.
Der Rotwein sickert in die Leinwand, malt eine Landschaft, die zugleich fremd und doch so vertraut ist.
Langsam zeigt sich so etwas wie ein Wald, ein Ort, an dem ich mich für einen Moment vergrabe, in den Farben, in den Formen.
Der Herbst in mir schüttelt seine Blätter ab und mir gefällt nicht alles, was ich sehe.
Es ist dieser Wechsel zwischen drinnen und draußen, den ich so sehr schätze – die Kälte, die mich bei langen Spaziergängen wachrüttelt, und die Wärme, wenn ich zurückkehre..
'Wein, Wunder und Gesang' ist meine Art, diese Momente festzuhalten.
Abende, an denen das Dunkel draußen dichter wird und wir uns um ein Glas Wein versammeln, uns Geschichten erzählen, bis die Worte verschwimmen und nur noch das Lachen bleibt.
Wenn du vor diesem Werk stehst, hoffe ich, dass du das spürst: den bittersüßen Abschied, der zugleich voller Leben ist. Eine Erinnerung daran, dass wir loslassen müssen, um Platz für Neues zu schaffen.
Denn das Leben, so habe ich gelernt, ist ein ständiger Tanz zwischen dem Festhalten und dem Freigeben.
Und vielleicht ist das der wahre Zauber des Herbstes – uns zu lehren, die Schönheit des Endes zu lieben, weil es uns die Freude am Jetzt schenkt.
Es ist so inspirierend zu sehen, wie die Natur zum Schluss nochmal alles gibt. Kein Jammern, kein Flehen - GEBEN